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Paula Lambert zum Thema "Wie das Handy Beziehungen zerstört"

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© Fotolia - Photographee.eu

"Kommst du?" - die Kolumne von Paula Lambert lest ihr wöchentlich neu, hier auf sixx.de. Paula Lambert, bekannt aus der sixx-Sendung "Paula kommt" oder "Paula kommt ... am Telefon", beschäftigt sich in ihrer Kolumne jede Woche mit einem aktuellen oder brisanten Thema rund um Frauen, Männer, Sex, Liebe, Lust und Beziehung. In dieser Kolumne teilt Paula ihre Gedanken zum Thema inwieweit unsere Handys zum Beziehungskiller werden können.

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Während ich dies schreibe, sitze ich in einer Hütte in Kärnten, blicke auf die Alpen und bin von oben bis unten mit Stroh und allerlei anderem Mist bedeckt. Es könnte nicht schöner sein. Gestern wurde Oliver geboren und während Frauen immer einen Riesenaufstand machen, wenn ich frage, ob ich bei der Geburt assistieren darf, sind Kühe da wesentlich großzügiger.

Ophelia ist allerdings auch Profi, Oliver ist ihr achtes Kalb

Nachdem er herausgeschlüpft war, lag er erschöpft auf dem Boden, logisch, aber leider blieb er da auch liegen. Nach einer Weile verstanden wir auch, warum. Olivers Vorderbeine sind versteift und zu krumm, um darauf zu stehen. Also massieren Matthias und ich abwechselnd, legen warme Wickel und machen Dehnübungen. Und ich muss sagen, Oliver macht sich gut! 

Ich weiß nicht, wie ihr zu Stallarbeit steht. Ich kann sie jedem nur wärmstens empfehlen, vor allem mit Partner. Denn im Stall hat keiner Zeit auf das Handy zu schauen, um Instagram und Mails zu checken oder einen Anruf entgegen zunehmen. Wem einmal ein Handy in einen Kuhfladen gefallen ist (schuldig, euer Ehren), der lernt daraus, das Telefon gar nicht mehr mitzunehmen. 

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Schädliche Wirkung von Handys auf Beziehungen

Viele Studien haben die schädliche Wirkung von Handys auf Beziehungen schon untersucht und es gilt als gesichert, dass Handys langfristig eine ähnlich zersetzende Wirkung auf eine Liebe haben wie professionelles Rumgeknutsche. Das Problem am Funktelefon ist unter anderem, dass man ständig mit einem Bein in anderen Kanälen steckt und damit unbewusst oder bewusst aus dem Hier und Jetzt der Beziehung aussteigt. Das kann kleine Folgen haben wie zum Beispiel, dass einer von beiden dem anderen nicht mehr zuhört. Oder auch größere wie zum Beispiel bei einem Paar, bei dem der Mann eine regelrechte Handysucht entwickelt hat. Weil er sich in der Beziehung nicht mehr wohlgefühlt beziehungsweise "gesehen" fühlte, wie er sagte, ging er dazu über, sich Selbstbestätigung über Facebook zu holen. Es wurde so schlimm, dass er sogar mit Handy aufs Klo ging, um von dort zu posten. Die Jubler unter seinen Posts wurden schließlich wichtiger, als das reale Leben und irgendwann begann er eine Affäre mit einer besonders geschickten Jublerin, die bis heute jeden seiner Schritte beklatscht und verließ für sie seine Frau. 

Echte Kommunikationsstrategien verkümmern

Das ist natürlich ein extremes Beispiel, aber ich kenne durchaus eine Menge Leute, die sich Dinge wie "Essen ist fertig" oder "Hängst du heute die Wäsche auf?" und "Kino?" per Whatsapp ins nächste Zimmer schicken. Handys scheinen vieles einfacher zu machen, aber sie sorgen dafür, dass echte Kommunikationsstrategien verkümmern. Eine Unterhaltung mit Blickkontakt zu führen, ist natürlich auch viel herausfordernder und anstrengender als eine, bei der man einfach die Buchstaben für "Du gehst mir total auf die Nerven" in die Tastatur tippt. Gleichzeitig ist eine vernünftige analoge Unterhaltung viel wertvoller und befriedigender. 

Zum Erhalt der Beziehung rate ich daher zu folgenden Regeln:

  • Streitigkeiten nie über Whatsapp klären, sondern immer im Gespräch. Per Textnachricht eskalieren die Dinge viel schneller und aus einem simplen "Du gehst mir auf den Sack" wird schnell ein zerstörerisches "Ich will sowieso lieber einen ganz anderen."
  •  Handys raus aus dem Schlafzimmer. Nehmt euch lieber in den Arm und leitet ein bisschen sexy time ein. Das passiert nicht, wenn einer von beiden die ganze Zeit auf einen Bildschirm glotzt.
  • Beim Essen bleiben die Handys in den Taschen
  • Kein "Warte, ich google das mal schnell" mehr. Nicht jede Diskussion braucht ständige Bestätigung durch das Internet. 

Macht mal öfter was zusammen, ganz ohne Handy. Es muss nicht unbedingt eine Kalbsgeburt sein. Wobei ich das sehr empfehlen kann. So, ich gehe jetzt Oliver pflegen.

Alles Liebe,
Paula

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