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Paula Lambert über Verhütung in armen Ländern

UNO-Bericht: mehr als 200 Millionen Frauen weltweit haben keinen Zugang zu Verhütungsmitteln

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© Getty Images

"Kommst du?" - die Kolumne von Paula Lambert lest ihr wöchentlich neu, hier auf sixx.de. Paula Lambert, bekannt aus der sixx-Sendung "Paula kommt" oder "Paula kommt ... am Telefon", beschäftigt sich in ihrer Kolumne jede Woche mit einem aktuellen oder brisanten Thema rund um Frauen, Männer, Sex, Liebe,Lust und Beziehung. In dieser Kolumne beschäftigt sich Paula noch einmal mit der Thematik Verhütungsmittel und der viel diskutierten Pille.

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In der letzten Woche habe ich über Verhütungsmittel geschrieben, vor allem über die Pille und warum ich sie immer noch für eine gute Art halte, zu verhüten. Müsste ich mich einordnen, wäre ich ziemlich eindeutig Team Spirale, aber ich weigere mich, die Pille zu verteufeln. Wenn man heutzutage schreibt, dass man die Pille nicht ganz schlecht findet, dann toben die Leute herum, als hätte man angekündigt, kleine Hunde häuten zu wollen, um sich daraus ein Mäntelchen zu schneidern. Eine junge Dame schrieb mir gar, dass ich sicher mit der Pharmaindustrie unter einer Decke stecken würde, aber ich kann versichern, dass unter meiner Decke maximal mein Mann zu finden ist.

Neue Studie: 200 Millionen Frauen haben keinen Zugang zu Verhütungsmittel

Weil das Thema so ein herrlicher Aufreger ist, kann ich gleich noch eine neue Studie ins Töpfchen werfen. Diese Studie des Bevölkerungsfonds der UNO (UNFPA) hat untersucht, wie viele Frauen überhaupt Zugang zu Verhütungsmitteln haben. Dazu wurden 51 Entwicklungs- und Industrieländer analysiert. Was dabei herausgekommen ist? Allein in diesen Staaten haben 200 Millionen Frauen keinen Zugang zu ärztlicher Versorgung und Verhütungsmitteln, obwohl sie selbst Schwangerschaften gerne verhindern würden. Macht andersherum lediglich 57 Prozent, die frei über ihre eigene Sexualität entscheiden können. Und eine Frau, die nicht über ihre Sexualität und ihre Fortpflanzung entscheiden kann, ist eine Frau, die ihre eigene Zukunft nicht so bauen kann, wie sie es sich wünscht. So lange eine Frau nicht verhüten kann, wird sie immer abhängig sein von der Macht anderer, nämlich der Männer in ihrem Leben. Das ist ein Fakt. Je ärmer die Frau, desto geringer die Chance, an Verhütungsmittel zu kommen. Am besten steht es diesbezüglich übrigens in der Ukraine und den Philippinen, denn dort bestimmen 81 Prozent aller Frauen über ihren Zyklus. Nur 7 Prozent sind es in Mali, Niger oder dem Senegal.

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Absolutes Luxusargument: Die Pille ist Mist

Viele Frauen werden immer noch brutal unterdrückt. Männer bestimmen, wann eine Frau schwanger wird und wie viele Kinder sie bekommt. Im Grunde dienen diese Frauen Zeit ihres Lebens als Versorgerinnen und Gebärmaschinen, deren eigene Wünsche und Hoffnungen keine Rolle spielen. Und in Gegenden, wo das Legen einer Spirale aufgrund ärztlicher Unterversorgung schlicht nicht möglich ist (also fast überall außerhalb der Industriestaaten), wäre die Pille das einzige Mittel zur Kontrolle. Zu sagen, dass die Pille ein absoluter Mist sei, ist ein absolutes Luxusargument. Und ich bin nicht sicher, ob man darüber streiten kann.

 

Alles Liebe,
Paula

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